Als das spannende Pokalspiel vom Schiedsrichter abgepfiffen wurde, kam es auf der Bezirkssportanlage in Herne zu Tumulten. Gegenseitige Provokationen und Beschimpfungen führten zu einer Rudelbildung, bei der es auch zu Handgreiflichkeiten kam. Westfalia-Trainer Christian Knappmann (37) wurde dabei im Gesicht getroffen und ging zu Boden.
Einen Tag nach dem Pokal-Eklat meldete sich der Ex-Profi gegenüber dieser Redaktion zu Wort. Nach eigenen Angaben erlitt Knappmann einen Nasenbeinbruch.
Christian Knappmann, wie haben sie den Abend nach diesem Spiel verbracht? Christian Knappmann: Ich habe den gestrigen abend mit meinen beiden Töchtern verbracht und musste Rotkäppchen vorlesen. Wie immer eigentlich.
Konnten Sie nach diesem unschönen Vorfall schlafen? Ich konnte gut einschlafen, da meine Mannschaft einen sehr starken Gegner bezwungen hat.
Wie geht es Ihnen? Haben Sie einen Arzt aufgesucht? Heute morgen hatte ich ganz ordentlich Kopfschmerzen und die Nase schmerzte. Deshalb musste ich zum Arzt gehen. Ich wurde geröntgt und tatsächlich wurde eine Nasenbeinbruch diagnostiziert. Am Montag muss ich in eine HNO-Spezialklinik aufsuchen. Dort wird entschieden, ob ich operiert werden muss oder ob es konservativ behandelt wird.
Werden Sie aufgrund dieser Diagnose nun doch rechtliche Schritte gegen den Täter einleiten? Nein, das werde ich nicht. Der Täter hat mich gestern Abend kontaktiert und sich aufrichtig entschuldigt. Für mich war es ein Ausrutscher, der durch Emotionen entstanden ist. Ich werde einen Teufel tun und ihm im Nachgang einer emotionalen Partie das Privatleben erschweren. Ich gab ihm mein Wort, dass ich ihn nicht anzeige. Dabei bleibt es. Wort ist Wort. Das ist für mich eine Ehrensache.
Kritiker werfen Ihnen im Internet vor, dass Sie diese Aktion provoziert hätten. Was sagen Sie dazu? Auch in diesem Fall reflektiere ich mich selbst. Mir ist bewusst, dass mein emotionales Coaching viele Menschen stört und dass sie dann eben das bewerten, was sie sehen. Sie kennen aber weder den Menschen noch den Trainer Knappmann. Deshalb werde ich meine Kritiker aber nicht verfluchen. Sie haben ja ein Stück weit recht. Ich muss meine Emotionen weiter zügeln, aber ich habe in dieser Saison schon erhebliche Fortschritte gemacht. Perfekt bin ich allerdings noch lange nicht.